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Monday, September 7, 2020

Wenn man im Dezember die Blüte des Rittersterns bewundern möchte, muss man frühzeitig dafür arbeiten - Soester Anzeiger

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Die Blüte des Rittersterns ist eigentlich erst in der Weihnachtszeit zu sehen. Aber schon jetzt muss man sich mit ihm beschäftigen. 

Soest - Ritterstern oder Hippeastrum wird oft auch als Amaryllis bezeichnet, obwohl das eine andere Pflanzenfamilie ist. Vielleicht wundert sich mancher Blumenfreund, warum ich mich ausgerechnet jetzt mit dem Zwiebelgewächs beschäftige, da er doch erst um die Weihnachtszeit der Star auf der Fensterbank ist. Nun, nicht mehr lange und man kann die dicken Zwiebeln wieder kaufen auf diversen Pflanzenmärkten und natürlich auch in den Gärtnereien – auf dem Pferdemarkt in diesem Jahr coronabedingt leider nicht.

 Die Zwiebel wird dann in gut gedüngte Erde eingepflanzt, sodass etwa ein gutes Drittel noch aus dem Boden herausschaut. Dann gieße man regelmäßig und kann zu Weihnachten die üppigen Blüten bewundern. Idealerweise gießt man von unten, soll heißen über den Untersetzer. Leider droht dem Ritterstern dann oftmals ein trauriges Schicksal. 

Nach der Blüte wachsen die riemenartigen Blätter, für so manchen Zeitgenossen nicht mehr der erwünschte Anblick. Hippeastrum landet dann in der grünen Tonne oder auf dem Kompost. Ja, seit einigen Jahren werden sogar Zwiebeln teuer angeboten, die gar nicht mehr fürs Einpflanzen vorgesehen sind. Sie wurden in weißes oder buntes Wachs getaucht, weihnachtlich dekoriert und teuer verkauft. 

Die Zwiebel treibt dann die großen Blüten, weil sie aber keine Wurzeln entwickeln kann, verkümmert sie danach und wird entsorgt. Selbst wenn man sie in Erde setzt, nützt das nichts. Denn die Wachsschicht verhindert, dass die Zwiebel Wurzeln bilden kann. Dieses Schicksal hat der Ritterstern nicht verdient. 

Ist die Blüte welk geworden, schneidet man den Blütenstiel unten ab, entfernt vorsichtig die Wachsschicht, pflanzt sie in gute Blumenerde und pflegt die Pflanze weiter wie andere Zimmerblumen auch. Mitte Mai kann man sie dann ins Freie stellen, am besten in den Halbschatten, man gießt sie weiter und düngt sie regelmäßig im Wochenabstand. Den ganzen Sommer über sammelt die Blume, die ursprünglich in Südamerika zuhause ist, in der Zwiebel wieder die Kraft, die sie für die nächste Blüte benötigt. Denn der Ritterstern ist ein ausdauerndes Gewächs, das einige Jahre alt werden kann. 

Jetzt Anfang September wird es Zeit für die Ruhephase. Es gibt vier bis fünf Wochen lang weder Dünger noch Wasser. In dieser Zeit werden die Blätter langsam welk. Wir schneiden sie ab und stellen den Topf mit der Zwiebel dunkel in den Keller bis Mitte November.

 Diese Ruhepause sollte mindestens einen Monat dauern. Dann topfen wir den Ritterstern in frische Erde um, die gut gedüngt ist, und beginnen vorsichtig mit dem Gießen. Schon bald wird das Gewächs einen neuen Blütenschaft hervorbringen, manchmal sogar zwei, und bis Weihnachten drei bis vier Blüten je Schaft bilden. Dann beginnt der Zyklus von vorne. 

Manchmal bildet der Ritterstern Tochterzwiebeln. Diese können wir nach der Ruhezeit vorsichtig lösen und ebenfalls einpflanzen. Sie benötigen allerdings einige Jahre und gute Pflege, bis sie groß und stark genug sind, die riesigen Blütenstände zu bilden. Rittersterne können süchtig machen. Es gibt mehrere Hundert Sorten mit Blüten von weiß, grün über rosa zu rot und purpur, unifarben, gestreift mit verschiedenen Blütenblattformen. So wird man schnell zum Sammler. Pflanzt man die verschiedenen Zwiebeln in Abständen von 14 Tagen ein, kann man sich mehrere Monate lang an der Blüte erfreuen.

Klaus Fischer

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September 07, 2020 at 01:00PM
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Wenn man im Dezember die Blüte des Rittersterns bewundern möchte, muss man frühzeitig dafür arbeiten - Soester Anzeiger

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Zwiebel

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