Vaterstetten: Der Kirchturm in Weißenfeld und sein kurioses Loch in der Zwiebel - Merkur.de

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Aktualisiert: 27.08.202016:03

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  vonJosef Ametsbichler

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Der Kirchturm von Weißenfeld bei Vaterstetten hat ein kurioses Fenster an einer ungewöhnlichen Stelle. Warum es manchmal reicht, dass man nur in eine Richtung blicken kann, erklärt der Mesner.

Vaterstetten – So mancher mag bei einem Blick auf den Weißenfelder Kirchturm schon gestutzt haben. Dessen Zwiebel-Dach enthält auf der Nordostseite ein kleines Kuriosum: Mitten in der Rundung prangt ein Fenster, gut 40 mal 60 Zentimeter klein. Das macht den Turm nicht nur in der Gemeinde Vaterstetten zum Unikum, sondern mindestens in der weiteren Umgebung.

Fenster im Kirchturm-Dach: Mesner hat eine Theorie

Wofür das Fenster einmal diente, ist nicht eindeutig belegt. Mesner Willi Koch (72) hat immerhin einen plausiblen Erklärungsversuch parat: Es könnte sich um ein Feuerwach-Fenster gehandelt haben: Möglichst hoch am Kirchturm und gleichzeitig die Alarmglocken quasi griffbereit, könnte von dem Ausguck aus eine Wache nach Rauch oder Flammen im Nordosten Ausschau gehalten haben – vielleicht sogar rund um die Uhr. 

Vaterstetten: Darum schaut das Kirchenfenster von Weißenfeld nur nach Nordosten

Denn in einer landwirtschaftlich geprägten Umgebung habe sich beispielsweise immer mal ein Heulager entzünden können.

Weißenfeld war früher ein reines Straßendorf, von dem einen Fenster aus hätte die Feuerwache die Feldkirchner Straße und Parsdorf im Blick gehabt. „Alles andere war nebensächlich“, resümiert Koch. Schließlich hätten früher auf der gegenüberliegenden Seite die Felder angefangen. Ein Fenster reichte für den Blick fürs Wesentliche.

Das Fenster am Kirchturm von Weißenfeld dürfte älter als das aktuelle Dach sein

„Äußerst ungewöhnlich“ nennt der Mesner die Konstruktion – aber auch andernorts habe der Kirchturm als höchstes Gebäude der Umgebung einen solchen Zweck erfüllt. Jedenfalls dürfte es die kuriose Öffnung schon weit vor 1952 gegeben haben. Damals bekam die Weißenfelder Zwiebel ihre Blechverkleidung; früher war sie laut dem Mesner mit Schindeln eingedeckt.

Heute hat die Feuerwehr andere Alarmierungswege. Doch für Arbeiten am Kirchturm durch Fassadenkletterer könnte das Weißenfelder Zwiebelfenster immer noch einen Nutzen haben.

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August 27, 2020 at 08:45PM
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